Thema: Generationenkonflikt bei Corona-Impfung? I maybrit illner vom 27.05.2021
Inhalt: Wann ist die Pandemie endlich vorbei? Wenn jeder Erwachsene geimpft ist? Oder kann das mit der Herdenimmunität über die Kinder und Jugendlichen funktionieren? Ab dem 7. Juni können sich auch jüngere Menschen ab zwölf Jahren um einen Corona-Impftermin bemühen. Für den YouTuber Mirko Drotschmann ist das kommende Angebot jedoch „vor allem Augenwischerei“. Denn: Noch immer herrscht Impfstoffmangel, noch immer sind nicht alle Risikogruppen durchgeimpft. Er befürchtet deshalb vielmehr einen „Generationenkonflikt“, „wenn die 80-Jährige sich mit dem 18-Jährigen um einen Impftermin bekriegen muss“. Bei „maybrit illner“ plädiert „MrWissen2go“ für mehr Ehrlichkeit gegenüber einer Generation, die während des letzten Jahres viele Rückschläge schultern musste. Auch Ranga Yogeshwar sieht die Gefahr der Pandemie in einem Fehler, der seit Beginn schon öfter gemacht wurde: „nämlich eine Erwartungshaltung auszusprechen, die dann, wenn es konkret wird, nicht erfüllt wird.“ Für nicht sinnvoll hält des Wissenschaftsjournalist mit Blick auf den Impfstoffmangel demnach, dass jetzt auch Kinder und Jugendliche geimpft werden sollen. Dass Menschen jedoch in einer solchen Pandemie bzw. einem solchen Ausnahmezustand einen Verdrängungsprozess durchlaufen und die Gefahr des Coronavirus immer mehr in den Hinterkopf gerät, halte er zwar für einen natürlichen Vorgang, allerdings „wird auch heute immer noch gestorben“. Der Schutz der Risikogruppen stehe also an erster Stelle. Doch auch beim Corona-Gipfel der Ministerpräsident*innen der Bundesländer hat es laut Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) „große Verärgerung“ über das Verwirrspiel um die Impfungen von Kindern und Jugendlichen gegeben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe im Vorfeld des Impfgipfels „von sich aus eine weitere Debatte angefangen und den Eindruck erweckt, als ob es mit zusätzlichem Impfstoff jetzt eine eigene Impfkampagne für Kinder und Jugendliche geben kann“, sagte der derzeitige Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz. Beim Impfgipfel sei deutlich geworden, „dass das Bundesgesundheitsministerium da zu viel versprochen hat. Es gibt nicht mehr Impfstoff.“ Vielmehr bleibe es dabei, dass noch immer ein Impfstoffmangel verwaltet werde. Wichtig sei, dass nun Klarheit darüber herrsche, dass es keine Kinder-Impfkampagne geben werde, betonte Müller. Trotzdem verteidigte er die Entscheidung, Kindern und Jugendlichen trotz des Vakzin-Mangels ein Impfangebot zu machen. Sie hätten in den letzten Monaten auf sehr viel verzichtet. Viele Ältere und Vorerkrankte hätten schon Impftermine. Die Kinder und Jugendlichen, die sich jetzt um einen Termin bemühten, seien aber ebenfalls nicht sofort dran, aber: „Ich finde es richtig, diese Perspektive zu eröffnen“, sagte Müller. Das sei auch für die Familien wichtig. Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/IsR/ Alle Gäste der Sendung: Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister Berlin, zurzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist Helga Rübsamen-Schaeff, Pharmamanagerin, Professorin für Biochemie und Virologie Sibylle Katzenstein, Hausärztin, Covid-19-Schwerpunktpraxis Mirko Drotschmann, YouTuber „MrWissen2go“ #illner #corona #impfung
Herausgegeben von: ZDFheute Nachrichten
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