Thema: Wie geht man mit Rassismus bei WhatsApp um? | Markus Lanz vom 13. Mai 2021
Inhalt: „Ist Dennis eigentlich euer Quotenschwarzer?“, schrieb der ehemalige Nationaltorwart Jens Leh-mann aus Versehen dem Ex-Fußballprofi Dennis Aogo in der vergangenen Woche. Dieser teilte den Chatverlauf im Internet und löste damit eine Bewegung los, die Wellen schlug. „Meine erste Reaktion war eigentlich Schock. Ich wusste gar nicht, ob das jetzt ein Scherz war oder nicht“, schildert Aogo, wie er die Nachricht das erste Mal gelesen hatte. Für ihn war es wichtig gewesen, dieses Thema öffentlich zu teilen und eine Diskussion damit anzustoßen. Er glaube zwar rückwirkend nicht, dass Jens Lehmann ein Rassist sei, doch könne so eine Nachricht - die für den Absender vielleicht ein Scherz ist - sehr verletzend für den Empfänger sein, wie in seinem Fall. Doch ganz schnell wurde Aogo durch die Medien vom Opfer zum Täter gemacht, da er sich selbst noch in der Live-Sendung bei Sky versprochen hatte und das Wort „vergasen“ benutzt hatte. Und nicht nur die Zeitungen und Medien haben sich in diese Debatte mit eingeschaltet, sondern auch der Oberbürgermeister Tübingens, der selbst wieder rassistische Wortäußerungen benutzte und eine erneute Debatte auslöste. „Satire und Politik hat immer seine Schwierigkeit“, meint der Ex-Fußballprofi. Er sei inhaltlich auf der Seite Palmers, doch habe dieser sich in der Wortwahl vergriffen, für die er sich auch verant-worten müsse. Auch die CDU-Politikerin Diana Kinnert findet, dass sich Palmer vergriffen habe bei der Wortwahl. Für sie sei in dieser Debatte ganz klar zu sehen, dass man heutzutage in einer „Call-Out“-Kultur leben würde. Durch die Vernetzung der sozialen Medien ist es möglich, frei seine Meinung zu äu-ßern und auf Missstände aufmerksam zu machen. Allerdings sollte man genau überlegen, wie man sich an die Öffentlichkeit wendet und solche Probleme, wie bei Aogo und Lehmann, erst einmal im privaten Regeln sollte, denn es können auch schnell Existenzen bedroht werden. Der Autor Ferdinand von Schirach sieht es ähnlich und findet den Aspekt einer privaten Nachricht interessant, denn dieses sei ganz was anderes, als wenn Boris Palmer als Politiker seine Meinung im Internet teilt. Dieser trage ein Amt in sich, während Jens Lehmann als Privatperson etwas an eine andere Person schickt. Doch sei der rassistische Ton ganz klar zu erkennen und nicht zu ver-teidigen. Weitere Gäste in der Sendung: Prof. Eva Hummers, Medizinerin Das Mitglied der Ständigen Impfkommission äußert sich zum Ablauf der deutschen Corona-Impfstrategie, zu Impfstoffen für Kinder sowie zur Debatte um die Freigabe von Vakzin-Patenten. _____ Hier auf ZDFheute Nachrichten erfahrt ihr, was auf der Welt passiert und was uns alle etwas an-geht: Wir sorgen für Durchblick in der Nachrichtenwelt, erklären die Hintergründe und gehen auf gesellschaftliche Debatten ein. Diskutiert in Livestreams mit uns und bildet euch eure eigene Mei-nung mit den Fakten, die wir euch präsentieren. Abonniert unseren Kanal, um nichts mehr zu verpassen. Immer auf dem aktuellen Stand seid ihr auf http://www.ZDFheute.de/. #aogo #rassismus #lehmann
Herausgegeben von: ZDFheute Nachrichten
Hier klicken, um Video bei YouTube anzuschauen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen