Thema: Schwangerschaftsabbruch: Immer noch ein Tabuthema? | Markus Lanz vom 20. Januar 2022
Inhalt: Wie aktuell sind einige Paragrafen im Strafgesetzbuch überhaupt noch? Diese Debatte sieht man vermehrt in der heutigen Zeit in unterschiedlichster Form aufflammen. Am meisten zu spüren bekommt man den Protest gegen die Paragrafen 218 und 219a zum Schwangerschaftsabbruch. Der Justizminister Marco Buschmann hatte angekündigt, den Paragrafen 219a, der das Werben für einen Schwangerschaftsabbruch verbietet, nun abschaffen zu wollen. Für viele Frauen sei dies ein Sieg, um sich breiter und persönlicher bei ihrem Frauenarzt zu informieren. Doch es gibt auch Ge-genstimmen. Eine dieser Gegenstimmen ist die CDU-Politikerin Elisabeth Winkelmeier-Becker. Das Thema Schwangerschaftsabbruch ist ein wichtiges Thema, welches sie sehr Ernst nehme und gar nicht verteufeln wolle. Doch ihre Sorge besteht darin, dass durch die Werbung für Abtreibungsaufklärung genau dieses Themenfeld banalisiert werde, wenn diese neben ganz normalen Werbeanzeigen steht. Außerdem sieht sie es problematisch, wenn Ärzte auf ihren Websites für eine Dienstleistung werben, welche sie in ihren eigenen Praxen anbieten. Informationen mit einem eigenen Angebot - befürchtet sie - führe nicht unbedingt zu einer neutralen Beratung. Im Internet gebe es ohnehin schon sehr viel Aufklärung in der Thematik und die Bundesregierung hat extra Beratungsstellen, die tagtäglich kompetent Frauen in dieser schwierigen Situation helfen. Anders sieht es die Bundesfamilienministerin Anne Spiegel von den Grünen. Gerade wegen der Überfülle an Informationen von unterschiedlichsten Quellen hält sie es für wichtig, dass Frauen sich Informationen von Ärzten einholen können, die sie persönlich kennen. So sei es enorm wichtig Gynäkologinnen und Gynäkologen zu erlauben, auf ihren Websites das Thema ansprechen und aufklären zu dürfen, denn ein Werbeverbot gebe es so oder so für Ärzte. Information ist nicht gleich Werbung. Deshalb werde sich nun auch eine Kommission mit der Frage beschäftigen, ob der Paragraf 218, der einen Schwangerschaftsabbruch verbietet und fast unverändert von seiner Ursprungsform aus dem Jahre 1871 übernommen wurde, reformiert werden sollte. Anne Spiegel findet es „nur mehr als angemessen, dass sich damit wieder jemand befasst“. Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/zt4/ Weitere Gäste in der Sendung: Kai Kupferschmidt, Journalist Der Wissenschaftsautor analysiert das politische Handeln rund um die Omikron-Welle und die Impfpflicht. Er meint, die Ampelregierung müsse nun die Wogen des Corona-Managements der GroKo glätten und aufhören falsche Schlüsse aus der Pandemie zu ziehen. Kristina Dunz, Journalistin Die stellvertretende Leiterin der Hauptstadtredaktion des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ kritisiert die Ampelregierung bei der Impfpflicht-Debatte. Bundeskanzler Olaf Scholz und Gesundheitsminister Karl Lauterbach würden in dieser wichtigen, ethischen Frage keine Führung zeigen. _____ Hier auf ZDFheute Nachrichten erfahrt ihr, was auf der Welt passiert und was uns alle etwas angeht: Wir sorgen für Durchblick in der Nachrichtenwelt, erklären die Hintergründe und gehen auf gesellschaftliche Debatten ein. Diskutiert in Livestreams mit uns und bildet euch eure eigene Meinung mit den Fakten, die wir euch präsentieren. Abonniert unseren Kanal, um nichts mehr zu verpassen. Immer auf dem aktuellen Stand seid ihr auf http://www.ZDFheute.de/. #Lanz #Schwangerschaftsabbruch #Abtreibung
Herausgegeben von: ZDFheute Nachrichten
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