Thema: Olympia 2022: Werden die Missstände in China kaschiert? | Markus Lanz vom 16. Februar 2022
Inhalt: Die Olympischen Spiele sind in ihrer Endphase. Während viele Sportler noch darauf hoffen, eine Goldmedaille zu gewinnen, hat die Rennrodlerin Natalie Geisenberger schon lange bewiesen, dass sie eine Weltklasse-Athleten ist. Die Rekord-Winter-Olympionikin gewann bei den Winterspielen in China zwei weitere Goldmedaillen und berichtet von ihren Eindrücken der diesjährigen Winterspiele, vor allem im Hinblick auf die Menschenrechtsfragen vor Ort. Für sie sei es schon kritisch gewesen, dieses Jahr an den olympischen Spielen teilzunehmen. Für eine Athletin sei es schwierig zu differenzieren, da sie natürlich für Gleichberechtigung aller Menschen ist, jedoch auch sportlich sich beweisen will. In China brächen zwei Welten für sie aufeinander, da die Unterdrückung der Uiguren oder die diktatorischen Kontrollmechanismen des Staates auf der einen Seite stehen, die Olympischen Winterspiele aber für sie eben der Wettkampf ist, auf den sie ihr ganzes Leben hingearbeitet hat. Genau dieser sportliche Ehrgeiz war der Grund, warum sie schließlich zu den Spielen gefahren ist. „Ich fahre da jetzt zwei Wochen hin, mache meinen Job und dann wieder heim und nie wieder nach China.“ Vor Ort hätte man nach ihren Berichten gar nicht so viel von den Umständen der Bevölkerung mitbekommen. Schon bei der Einreise wurde man am Flughafen durch „Tunnel“ zu den Bussen gebracht, die dann ins Olympische Dorf fuhren. Dort hatte man mit den dortigen Arbeitern hin und wieder Kontakt, doch mehr auch nicht, da es sehr abgelegen von anderen Städten lag. Frei bewegen, das sei kein Problem gewesen, doch wurde der Gesundheitsstatus tagtäglich über eine App überwacht, damit man an den Olympischen Spielen teilnehmen kann. Hätte man dieser Überwachung nicht zugestimmt, wäre eine Beteiligung nicht möglich gewesen. Die aufgebaute Scheinwelt rund um die Spiele sei ganz klar zu sehen. Vor allem die Uigurin, die das Olympische Feuer entfacht hatte, sei nur ein Zeichen nach Außen gewesen, dass in China alles in Ordnung ist. Die Missstände selber konnte man nicht vor Ort sehen, doch das bedeute nicht automatisch, dass es sie nicht gibt. Die Sportler wurden seien ganz klar davon ferngehalten worden, damit sie nicht darüber berichten können. Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/JI2/ Weitere Gäste in der Sendung: Thomas Kistner, Sportjournalist Aus sportpolitischer Sicht analysiert der „SZ“-Redakteur die Vergabe und Durchführung der Olympischen Winterspiele. Zudem äußert er sich zur Rolle des IOC-Präsidenten Thomas Bach. Ulf Röller, Journalist Zugeschaltet aus Peking schildert der Leiter des ZDF-Studios Ostasien, wie die chinesische Staatsführung das Wintersportereignis für ihre Propaganda nutzt _____ Hier auf ZDFheute Nachrichten erfahrt ihr, was auf der Welt passiert und was uns alle etwas angeht: Wir sorgen für Durchblick in der Nachrichtenwelt, erklären die Hintergründe und gehen auf gesellschaftliche Debatten ein. Diskutiert in Livestreams mit uns und bildet euch eure eigene Meinung mit den Fakten, die wir euch präsentieren. Abonniert unseren Kanal, um nichts mehr zu verpassen. Immer auf dem aktuellen Stand seid ihr auf http://www.ZDFheute.de/. #Lanz #Olympia #China
Herausgegeben von: ZDFheute Nachrichten
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