Thema: Energieembargo: Eine Chance für den Klimaschutz? | Markus Lanz vom 28. Juni 2022
Inhalt: Verzicht, Energie sparen, Klimawandel, Ukraine-Krieg. Diese Begriffe kommen in den vergangenen Monaten vermehrt in den unterschiedlichsten Debatten auf den Tisch. Vor allem mit Blick auf den zwar noch etwas entfernten, dennoch nahenden Winter sorgen sich viele Menschen um die Gasversorgung in Deutschland und auch Politiker wie Robert Habeck, die eigentlich eine nachhaltige Umstrukturierung im Bereich der Energiegewinnung wollen, bauen im Zuge des Ukraine-Kriegs auf fossile Energien. Doch für die Klimaaktivisten Luisa Neubauer sei genau jetzt die Chance, eine Kehrtwende einzuleiten, um den Klimawandel mit all seinen Problemen nun nachhaltig bekämpfen zu können. „Fossile Energien stärken Autokraten, die sind antidemokratisch und sie gefährden Demokratien. Da herauszukommen, das ist gar kein großes ‚Öko-Projekt‘ im Zweifelsfall, sondern das ist ein pro demokratisches Projekt.“ Mit dieser Analyse könne etwas gegen die Abhängigkeit vom russischen Gas getan und gleichzeitig den autokratischen Regimen erheblichen Schaden hinzugefügt werden. Im Hinblick auf die Kritik, Fridays for Future fordere immer nur ‚Verzichte‘ für die Bürger, wendet Luisa Neubauer ein: Man verzichte in seinem Leben in vielen Bereichen, wie der Gesundheit, dem Job oder ganz einfache Dinge wie Taschengeld für Kinder. Beim Klimaschutz, wie beispielhaft das Tempolimit, sei es aber immer ein moralisierender Begriff, der als Verzicht genommen werde. Doch ohne einen gewissen Verzicht ginge ein Klimaschutz eben nicht. Der SPD-Politiker Ralf Stegner verstehe diese Punkte und weiß auch, dass man bei einem möglichen Energieembargo gegenüber Putin genau über eben jenen „Verzicht“ sprechen müsse. Mit einem Embargo wäre es möglich Russland zu schaden, doch dürfe man sich im gleichen Zuge nicht mehr schaden. Für ihn ginge es aktuell in der Politik darum, dass man der deutschen Bevölkerung selbst nicht zu sehr schade. Klimaschutz ist für ihn ein wichtiges Thema, das stehe außer Frage, doch durch den Ukraine-Krieg sei auch seine Partei als Teil der Regierung überrascht worden. Und daher dürfe man Bundeskanzler Scholz und die anderen Politikerinnen und Politiker der Regierung nicht zu sehr abstrafen, wenn es um die Klimaziele der Koalition ginge. Jetzt die Versorgungssicherheit sicherzustellen, wäre das Wichtigste in der Energiepolitik für dieses Jahr. Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/l6Ll/ Weitere Gäste in der Sendung: Yasmine M’Barek, Journalistin Die „Zeit“-Politikexpertin analysiert den G7-Gipfel in Elmau. Zudem hinterfragt sie die deutsche Klimapolitik und die Maßnahmen der Bundesregierung, um die Energieverbräuche zu senken. Karen Pittel, Ökonomin Die Energieökonomin vom ifo-Institut spricht über die Gas-Versorgungslage in Deutschland und über mögliche Folgen eines Gas-Lieferstopps durch Russland. _____ Hier auf ZDFheute Nachrichten erfahrt ihr, was auf der Welt passiert und was uns alle etwas angeht: Wir sorgen für Durchblick in der Nachrichtenwelt, erklären die Hintergründe und gehen auf gesellschaftliche Debatten ein. Diskutiert in Livestreams mit uns und bildet euch eure eigene Meinung mit den Fakten, die wir euch präsentieren. Abonniert unseren Kanal, um nichts mehr zu verpassen. Immer auf dem aktuellen Stand seid ihr auf http://www.ZDFheute.de/. #Klimawandel #fff #UkraineKrieg
Herausgegeben von: ZDFheute Nachrichten
Hier klicken, um Video bei YouTube anzuschauen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen